GANZ GENAU
Gerade im Herbst und Winter müssen die Augen gut mit widrigen Sichtverhältnissen umgehen können – Nebel und Regen sind keine Seltenheit, die Dämmerung kommt früher und die Nächte sind länger. Tatsächlich sind viele Sehhilfen aber nicht optimal auf diese Anforderungen vorbereitet und das hat einen einfachen Grund. „Konventionelle Sehtests oder Messverfahren ermitteln die Sehstärke bei einer relativ kleinen Pupillenweite. Das entspricht dem Sehen bei guten Lichtverhältnissen. Auf diese Weise kann man also herausfinden, wie viele Dioptrien die Brillengläser benötigen, um unter diesen günstigen Bedingungen eine maximale Sehschärfe zu erreichen”, erklärt Hansjörg Hofmann, Augenoptikermeister bei brillenhammer in Speyer. „Was sie allerdings nur bedingt berücksichtigen, ist die Reaktion des Auges auf diffuse Lichtverhältnisse und Dunkelheit. Hier öffnen sich die Pupillen und optimales Kontrastsehen ist gefragt.” Eine typische Erscheinung, wenn eine Brille das bei diesem Öffnungszustand der Pupillen anders einfallende Licht nicht ausgleichen kann, ist sogenanntes Streulicht, das auf die Netzhaut fällt. Betroffene merken das oft als erstes beim Autofahren, wenn entgegenkommende Scheinwerfer blenden. Sie erscheinen dann wie Sterne und nicht wie Lichtpunkte. Auch unscharfes Sehen kann eine Folge sein.
Die richtige Technik
Um nun Brillengläser zu finden, die alle Beleuchtungsverhältnisse meistern, braucht es einen zusätzlichen Ansatz bei der Messung. „Wir bauen hier auf die ZEISS-Messsyteme und vor allem auf unseren neuen i.Profiler® plus und die i.Scription®-Technologie“, erläutert Hansjörg Hofmann. „Der i.Profiler® plus ist ein vollautomatisches Messgerät, das anders als konventionelle Verfahren bei verkleinerter und geöffneter Pupille misst und dabei die gesamte Pupillenweite und alle Abbildungsfehler erfasst, die durch den vermehrten Lichteinfall auftreten können. Das geschieht absolut kontaktlos, während der Kunde auf einen bunten Ballon schaut.“ Das Gerät erstellt dann ein Seh-Profil der Augen bis auf ein Hundertstel einer Dioptrie genau und das für die gesamte Pupille. Anschließend berechnet der i.Scription-Algorithmus die Brillenglas-Stärken so, dass die neue Brille das Streulicht minimiert.
Scharfe Kontraste, leuchtende Farben
„Auf diese Weise bekommt der Kunde eine individuell angepasste Brille, die am Tag wie in der Nacht, bei Sonnenschein wie bei Regen und Nebel die bestmögliche Sehhilfe bietet“, führt Hansjörg Hofmann aus. „In diesem Fall ist gutes Sehen nicht nur eine Frage der Lebensqualität, sondern auch der Sicherheit. Nachts werden dadurch Halo- und Blendeffekte von Scheinwerfern reduziert und Kontraste schärfer, wodurch zum Beispiel Straßenschilder schneller und leichter gelesen werden können.“ Und auch am Tag zeigen sich die Vorteile einer besseren Anpassung: Farben können intensiver und strahlender wirken.